Numerologie Lexikon

Traum

Ein Traum ist ein im Schlaf erlebtes Geschehen. Statt der körperlichen Sinneswahrnemung findet die Wahrnehmung im Traum psychisch statt. Kognitive Fähigkeiten wie begriffliches Denken und kausal-logisches Erinnern treten dabei meist in den Hintergrund. Auch das Bewusstsein ist meist aufgehoben. Unbewusste Träume sind nach dem Erwachen oft schwer oder überhaupt nicht erinnerbar.

Im erweiterten Sinn steht Traum umgangssprachlich auch für etwas Ersehntes (etwas „erträumen"), etwas Unwirkliches oder auch für etwas Ästhetisches („traumhaft schön"). Die Interpretation des Erlebten wird „Oneirologie" (auf deutsch Traumdeutung) bezeichnet.



Schlaf...
Träume werden in allen Phasen des Schlafes (Einschlafen, Aufwachen, REM-Schlaf und NREM-Schlaf) erlebt, aber nur selten als solche erinnert. Das Traumgeschehen handelt häufig von Dingen und Ereignissen, die physikalisch unmöglich oder in der Wachrealität unwahrscheinlich sind. Träume unterliegen nicht der Steuerung des Ichs und sind oft mit starkem emotionalem Erleben assoziiert. Erschreckende und angstauslösende Träume werden als Albträume bezeichnet.

Die Häufigkeit des Träumens scheint bei allen Menschen in etwa gleich ausgeprägt zu sein, wenngleich die Erinnerbarkeit individuell sehr verschieden ist. Als sogenannte Non-dreamers [1] werden in der Fachliteratur Menschen beschrieben, die angeben, niemals zu träumen. Dieses Phänomen ist oft mit dem Schlaf-Apnoe-Syndrom assoziiert oder ist bei Patienten im Zustand nach einem aufgetretenen Hirnschaden (Frontalhirn) anzutreffen. Auch durch die Einnahme bestimmter Psychopharmaka kann das Träumen unterdrückt werden.

Träume und deren Deutung hatten im Altertum eine zentrale Stellung in Bezug auf die Zukunft und das Schicksal der menschlichen Existenz. Ursache und Funktion des Traumes sind auch heute noch nicht umfänglich erforscht. Es sind verschiedene Hypothesen bekannt, die je nach wissenschaftlichem und weltanschaulichem Hintergrund zu unterschiedlichen Aussagen kommen: So werden Träume von der Hirnforschung ausschließlich als physiologische Antwort neuronaler Prozesse betrachtet, während sie die Tiefenpsychologie als Reflexionen des Unbewussten ansieht.

Traumtypen...
REM-Traum
Traum, der in einer REM-Phase des Schlafs auftritt

Einschlaftraum
Traum der (Ein-)Schlafphase 1. Ein typischer Einschlaftraum ist der Traum vom Fliegen.

Albtraum
REM-Traum mit angst- und panikauslösenden Inhalt, wie Katastrophen, Sequenzen von Verfolgungen, soziale Bloßstellung, eigener Tod etc. führt zum Erwachen.

Klartraum
Traum, in dem Bewusstheit über den Traumzustand herrscht. Trauminhalte können vom Träumer gesteuert werden. In der Tradition des tibetischen Buddhismus wird dies als Traumyoga praktiziert. Ziel ist wie bei allen buddhistischen Praktiken, die Gewahrsamkeit des Geistes zu schärfen und es ins Alltagsbewusstsein einfließen zu lassen. Traumyoga stellt daher eine Ergänzung buddhistischer Meditationspraxis dar, der üblicherweise in weiten Teilen eher unbewusst und ohne die Möglichkeit zur Steuerung abläuft.

Wachtraum
Absichtlich herbeigeführt ähnelt der Wachtraum einer Meditation und kann auch die erste Phase eines im Wachzustand eingeleiteten Klartraums sein. Unabsichtliches Auftreten hingegen kann auf Müdigkeit, ein hohes Maß an (ggf. unausgelebter) Phantasie und in Extremfällen auch Realitätsflucht hinweisen. Der Klartraum wird manchmal auch als Wachtraum bezeichnet.

Wahrtraum
Im Wahrtraum sind „reale" Ereignisse offensichtlich. Abhängig vom Zeit- und Ortsbezug wird in retrospektiver, prospektiver und telepathischer Wahrtraum unterschieden. Einige Aspekte der Phänomene können wissenschaftlich erklärt werden, andere sind Gegenstand esoterischer und parapsychologischer Diskussionen.

Funktion...
Prinzipiell muss bei der Frage nach der Funktion des Traums unterschieden werden, welche Funktion der REM-Schlaf hat und welche Funktion der REM-Traum im REM-Schlaf. Neuere Studien festigen die Hypothese, dass im REM-Schlaf eine Verfestigung des Gedächtnisses stattfindet. Ein Zusammenhang mit dem REM-Traum kann auf Basis einer Einzelstudie zwar hergestellt, eine Korrelation kann jedoch nicht belastbar belegt werden. Die methodische Hürde, dass ein Traum nur abhängig vom Wachzustand untersucht werden kann, stellt (derzeit) eine unüberwindbare Schwierigkeit bei der Traumforschung dar.

Weitere Hypothesen über die Funktion des Traums:
* Überbleibsel aus der Evolution, also keine Funktion,
* Gehirnreifung durch den REM-Schlaf (als Beleg dient der erhöhte REM-Anteil beim Neugeborenen),
* Programmierung mit immer gleichen Mustern, um Individualität aufrecht zu erhalten,
* psychische Funktion: Für Sigmund Freud ist jeder Traum Wunscherfüllung und Hüter des Schlafs, um Es-Impulse zu kontrollieren,
* Kompensation von Einseitigkeiten, um Ganzwerdung zu erreichen (C. G. Jung), Vorkommen von Archetypen,
* Träumen, um zu vergessen (Bereinigungsfunktion),
* Verarbeitung und Lösen von Problemen aus dem Wachleben,
* emotionale Erlebnisse verarbeiten und Stimmungen glätten,
* Entspannungszustand zur Verarbeitung von angstbesetzten Inhalten,
* Schaffung von kreativeren Lösungsansätzen als im Wachen.

Neben diesen „materiellen" Hypothesen hinaus existieren Ideen, dass der Geist im Traum den Körper verlässt. Siehe auch außerkörperliche Erfahrungen.