Numerologie Lexikon
Rupert Sheldrake
Der Begriff morphogenetische Felder wurde von dem britischen Biologen Rupert Sheldrake geprägt. Sheldrake geht davon aus, dass es einen sprichwörtlich unterbewussten Informationskanal für alle Wesen einer Spezies gibt, dies ist aber nicht nur ein Informationskanal, sondern auch eine Art von weltweitem biologisches Informations- und Organisationsystem.
Alle Lebewesen einer Spezies bilden durch ihre biologischen als auch sonstigen Erfahrungen und Eigenschaften ein morphogenetisches Feld, in diesem Feld stehen jedem Lebewesen, die Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten eines jeden anderen Lebewesens unbewusst zur Verfügung. Die Evolution einer Spezies wird also durch die mehrfach gesammelten Erfahrungen einer gewisseren Anzahl von Wesen dieser Spezies beeinflusst, vergleichbar mit der Vererbungslehre Lamarcks. Konkret heißt dies, dass erworbene Eigenschaften evolutionär an andere Lebewesen weitergegeben werden.
Ein Beispiel: Macht ein Wissenschaftler eine bisher unbekannte Entdeckung, fließt die Erfahrung seiner Entdeckung in das morphogenetische Feld der Menschheit ein. Forschern, die nach derselben Entdeckung trachten, wird es somit mittels des morphogenetischen Feldes erleichtert, den Durchbruch in ihrer Forschung zu erreichen. Dies passierte schon mehrmals in unserer Geschichte, dass wichtige Entdeckungen gleichzeitig unabhängig in den verschiedensten Ecken der Welt gemacht wurden.
Das bekannteste Beispiel für das Vorhandensein des morphogenetischen Feldes ist, die erlernte Fertigkeit des Milchflaschenöffnens von Blaumeisen. In Großbritannien wurden vor dem 2. Weltkrieg Milchflaschen mit einem Aluminiumdeckel versehen, eine Meisenart hatte schnell eine Technik entwickelt, diese Deckel zu öffnen, um an die Milch heranzukommen. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde die Milchflaschenproduktion auf Tüten umgestellt, die Meisen waren mangels Scheren wieder darauf angewiesen sich ihrer normalen Nahrungssuche zu widmen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion der Milchflaschen wieder auf die Glasflaschen mit Aludeckel umgestellt, und obwohl alle Vögel, die die Fertigkeit des Flaschenöffnens noch von der Vorkriegszeit hätten kennen können, gestorben waren, begannen die Meisen in ganz Großbritannien wieder damit die Deckel der Milchflaschen zu knacken. Diese Fertigkeit beherrschten mit einem Male alle Meisen in ganz Großbritannien, in den verschiedensten Regionen. Der Aktionsradius von Meisen ist aber eher beschränkt, so dass die Londoner Meisen nicht etwa mal eben nach Schottland geflogen sind, um den Meisen dort das Handwerk des Deckelöffnens beizubringen. Alle Meisen hat das Deckelöffnen via morphogenetischem Feld gelernt.
Was bei den Meisen funktioniert, wurde auch schon an Menschen getestet. Man gab zwei randomisierten Gruppen unabhängig voneinander ein altes oder ein neues Kreuzworträtsel aus einer Zeitschrift, und siehe da, die Gruppe mit dem älteren Kreuzworträtsel war mit der Lösung schneller fertig, als die Gruppe mit dem neuen Kreuzworträtsel. Die Gruppe mit dem alten Rätsel hatte also unbewusst Kontakt zu dem morphogenetischen Feld der Klatschzeitunglesenden Rentnerinnen aufgenommen, die dieses Rätsel schon gelöst hatten.
Bewertung:
Dies sind wissenschaftliche Fakten, das Vorhandensein des morphogenetischen Feldes wurde eindeutig bewiesen.
Bücher zum Thema Morphogenetische Felder
* "Das Gedächtnis der Natur " Rupert Sheldrake, ISBN-3-492-21539-4 DM 19,90
* und andere Titel von R. Sheldrake
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Hypothese
Sheldrake entwickelte eine andere Hypothese. In dieser wird die Existenz eines universellen Feldes postuliert, welches das „Grundmuster“ eines biologischen Systems kodieren soll. Er nahm zunächst Bezug auf den davor bereits bestehenden Begriff des morphogenetischen bzw. Entwicklungs-Feldes, formulierte ihn aber im Rahmen seiner Hypothese neu.
Nach Sheldrakes Ansicht ist es einer Form, die bereits an einem Ort existiert, ein Leichtes, auch an irgendeinem anderen Ort zu entstehen. Nach dieser Hypothese wirkt das morphische Feld nicht nur auf biologische Systeme, sondern auf jegliche Form, beispielsweise auch auf die Bildung von Kristallstrukturen. Dies nannte Sheldrake 1973 ein morphisches Feld, später auch das Gedächtnis der Natur. Seine Hypothese veröffentlichte er 1981 in seinem Buch A New Science of Life (deutsch: „Das schöpferische Universum. Die Theorie des morphogenetischen Feldes“).
In seinem 1988 veröffentlichten Werk Presence of the Past: A Field Theory of Life. (deutsch: „Das Gedächtnis der Natur. Das Geheimnis der Entstehung der Formen in der Natur“) erweiterte er seine Hypothese dahingehend, dass die morphischen Felder auch die Naturgesetze selbst erfassen. Nach dieser Sichtweise bestünde die Natur möglicherweise nicht aus Naturgesetzen, sondern eher aus Gewohnheiten.
Im Unterschied zum elektromagnetischen Feld als „energetischem Typus der Verursachung“[7] soll dieses Feld keine Energie zur Verfügung stellen. Die Hypothese eines morphischen Feldes dient als Erklärungsmodell für das genaue Aussehen eines Lebewesens (als Teil seiner Epigenetik) und sollte am Verhalten und der Koordination mit anderen Wesen beteiligt sein. Dieses morphogenetische Feld soll eine Kraft zur Verfügung stellen, welche die Entwicklung eines Organismus steuert, sodass er eine Form annimmt, die anderen Exemplaren seiner Spezies ähnelt. Ein Rückkoppelungsmechanismus namens morphische Resonanz soll sowohl zu Veränderungen an diesem Muster führen als auch erklären, warum etwa Menschen während ihrer Entwicklung die spezifische Form ihrer Art annehmen.
Bereits 1958 hatte der Chemiker und Philosoph Michael Polanyi in seinem Buch „Personal Knowledge: Towards a Post-Critical Philosophy“ (S. 348–359) ein sehr ähnliches Konzept entwickelt,[8] das er ebenfalls als morphogenetische Felder bezeichnet hatte.[9] Andere Vorläufer sind die ebenfalls weitgehend unbeachtete Theorie morphogenetischer Felder des Biologen Alexander Gurwitsch aus den 1920er Jahren und die noch ältere, um die vorhergehende Jahrhundertwende erstellte Entelechie-Theorie des Embryologen Hans Driesch.[10]
Begründungen
Eines von Sheldrakes Beweismitteln war die Arbeit des Forschers William McDougall von der Harvard-Universität, der in den 1920er Jahren die Fähigkeit von Ratten untersucht hatte, aus Labyrinthen herauszufinden. Er hatte herausgefunden, dass Ratten, nachdem andere vor ihnen das Labyrinth gelernt hatten, schneller hindurch fanden. Zuerst brauchten die Ratten 165 Fehlversuche, bevor sie jedes Mal ohne Fehler durch das Labyrinth fanden, aber nach einigen Generationen waren es nur noch 20 Fehlversuche. McDougall glaubte, dass der Grund dafür in einer Art von Lamarckschem Evolutionsprozess lag. Sheldrake hingegen sah darin den Beweis für die Existenz eines Feldes. Die Ratten, welche das Labyrinth zuerst durchliefen, schufen nach seiner Ansicht ein Lernmuster innerhalb eines „Rattenfeldes“, auf das die Nachkommen dieser Ratten zurückgreifen konnten, auch wenn sie nicht verwandt waren. Für die Versuche wurde stets dasselbe Labyrinth verwendet, Geruchsspuren wurden außer acht gelassen.
Ein anderes Beispiel kam aus der Chemie, in der sich ein anderes noch ungeklärtes „Lernverhalten“ bei der Züchtung von Kristallen abspielte. Wenn eine neue chemische Verbindung erstmals hergestellt wird, geht der Kristallisationsprozess langsam vonstatten. Wenn andere Forscher das Experiment wiederholen, stellen sie fest, dass der Prozess schneller abläuft. Chemiker schreiben dies der gestiegenen Qualität späterer Experimente zu – die Fehler der früheren Versuche waren schon dokumentiert und wurden nicht erneut begangen. Sheldrake hingegen glaubte, dass dies ein weiteres Beispiel für ein morphogenetisches Feld sei. Die Kristalle, die bei den ersten Versuchen gezüchtet worden waren, hätten ein Feld erschaffen, auf das die Kristalle der später durchgeführten Experimente zurückgegriffen hätten.
Seit damals wurde eine Reihe von anderen Beispielen hinzugefügt. Sowohl das Verhalten von Affen in Japan beim Putzen ihrer Nahrung als auch die Fähigkeit von europäischen Vögeln zu lernen, wie man Milchflaschen öffnet, wurden als Beispiele einer „nichtlokalen“ Kraft bei Verhalten und Lernfähigkeit angeboten.
Termiten-Experiment
Morphische Felder werden von Sheldrake postuliert, um die Ganzheitlichkeit selbstorganisierender Systeme zu erklären. Er leitet aus seinen Beobachtungen ab, dass man diese nicht allein aus der Summe ihrer Bestandteile heraus oder aus deren Wechselwirkungen erklären kann. Das von Sheldrake genannte Gedankenmodell, dass Formen von selbstorganisierenden Systemen durch morphische Felder ausgeprägt werden, ordnet demnach Atome, Moleküle, Kristalle, Zellen, Gewebe, Organe, Organismen, soziale Gemeinschaften, Ökosysteme, Planetensysteme, Sonnensysteme und Galaxien. Mit anderen Worten, sie ordnen Systeme auf allen Stufen der Komplexität und sind die Grundlage für die Ganzheit, die wir in der Natur beobachten, die mehr ist als die Summe ihrer Teile. Dies ist eine erste, vereinfachte Definition für morphische Felder.
Als populärwissenschaftlichen Aufhänger seiner Theorien verwendet Sheldrake häufig Hinweise auf ein Experiment, das der südafrikanische Naturforscher Eugène Marais in den 1920er Jahren angeblich durchgeführt haben soll: In einen Termitenbau wird ein durchgehender, senkrechter Spalt von mehreren Zentimetern Breite geschlagen, danach wird in dessen Mitte eine über die Ränder hinausragende Stahlplatte fixiert, so dass die beiden Hälften des Baus voneinander getrennt, die Schnittflächen aber noch offen sind. Dies habe nun nicht verhindern können, dass die Termiten auf beiden Seiten der Platte bei der Reparatur des Schnittes ähnliche Bögen errichten, die sich – wäre die Platte nicht – exakt treffen würden. Marais berichtet in seiner Schrift The Soul of the White Ant zwar über diese angebliche Beobachtung, macht aber keinerlei spezifische Angaben etwa über die Breite des Schnittes etc. Detaillierte Angaben, wie exakt sich die Konstruktionen tatsächlich treffen, liegen ebenfalls nicht vor.
Eine weitere Beobachtung Marais', auf die Sheldrake häufiger rekurriert, nämlich das Einstellen jeglicher Tätigkeit des Termitenvolkes beim Tod der Königin, ist in der Tat nachweisbar. Die Wissenschaft führt dies heute in der Regel auf das Ausbleiben und Fehlen (messbarer) Pheromonausscheidungen der Königin zurück.
Sheldrakes Kernaussage, in der er einige Ideen Marais' aufgreift, ist die, dass es einen übergeordneten Plan geben müsse, nach dem die Termiten konstruieren. Da dieser Plan nicht in der kleinen Termite selbst sein könne, müsse er außerhalb zu suchen sein. Kritiker wenden dazu ein, dass Marais wie Sheldrake das „Prinzip der bedingten Wahrscheinlichkeiten“ übersähen: Kleine Änderungen, die nach bestimmten Regeln verlaufen, führen in ihrer Addition zu einer hohen Komplexität, ohne dass ein Gesamtplan überhaupt vorliegen müsse.
Quelle: Wikipedia