Numerologie Lexikon

Zahlensymbolik

Im Gegensatz zum mathematischen Zahlenverständnis, bei dem Zahlen rein formal charakterisiert werden, charakterisiert die Zahlensymbolik Zahlen inhaltlich, indem sie ihnen feste Zusammenhänge mit realen oder angenommenen nichtmathematischen Dingen bzw. Sachverhalten zuschreibt. Diese Zusammenhänge werden dabei als objektive Realitäten im Sinn von Naturgegebenheiten betrachtet. Es wird versucht, aus den Zahlen auf das Wesen der zahlensymbolisch mit ihnen gekoppelten Dinge zu schließen, oder es werden den Zahlen nichtmathematische Eigenschaften zugeschrieben, die dem Bereich der ihnen zugewiesenen Dinge entnommen sind.


Dabei werden oft auch Werturteile über die Dinge auf die entsprechenden Zahlen übertragen oder Werturteile über die Zahlen auf mit ihnen zahlensymbolisch verknüpfte Dinge. Jede Zahl erhält einen spezifischen Charakter, eine individuelle Qualität und Eigenschaften wie beispielsweise "männlich", "weiblich", "glückverheißend" oder "heilig".

Einen Ausgangspunkt für Spekulationen der Zahlensymbolik bilden unter anderem Zahlen, die in Naturgegebenheiten wie den Mondphasen oder grundlegenden kulturellen Konventionen wie der Siebentägigkeit der Woche eine Rolle spielen. Hierzu gehört insbesondere die Bedeutung der Zahl Zehn aufgrund der Anzahl der Finger sowie im Dezimalsystem.

Zahlensymbolik ist weltweit in zahlreichen Kulturen und Religionen verbreitet. Die erste und umfassende Systematik der abendländischen Numerologie auf biblischer Grundlage wurde im ausgehenden 16. Jahrhundert von Pietro Bongo erarbeitet.

Zahlensymbolische Deutung der Bibel[Bearbeiten]Nach biblischer Vorstellung hat der Schöpfer Sonne und Mond zur „Herrschaft" über Tag und Nacht eingesetzt (Gen 1,17f) und in seiner Weisheit „alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet" (Weish 11,20). Zahlensymbolische Deutungsansätze wie die von Friedrich Weinreb folgern hieraus, die Bibel sei ebenso wie der Kosmos von Zahlenverhältnissen bestimmt.[1]